Gauß-Weber-Telegraf – Nachbau in Göttingen
Auf dem Foto ist ein Nachbau des Gauß-Weber-Telegrafen der Göttinger Gauß-Kuppel Gemeinschaft zu sehen, die das Projekt ins Leben rief und im September 2011 feierlich einweihen konnte. Die beiden Stationen des Nachbaus wurde vor der Sternwarte sowie vor der Paulinerkirche am Papendiek (Foto) aufgestellt.
Sein Original gilt als bahnbrechende Errungenschaft der frühen Elektrotechnik sowie als Meilenstein in der Geschichte der Nachrichtenübertragung. Er wurde 1833 in Göttingen entwickelt und war die weltweit erste funktionierende elektromagnetische Telegrafenlinie. Die Leitung verband das Physikalische Kabinett von Wilhelm Weber mit der Sternwarte von Carl Friedrich Gauß über eine Strecke von rund 1,5 Kilometern. Mit Hilfe elektromagnetischer Induktion gelang es, Nachrichten und Zeitimpulse zwischen den Stationen zu übertragen, eine deutliche Erleichterung im wissenschaftlichen Alltag. Der Telegraf funktionierte mit einfachen Sendern und Empfängern auf Basis von Magnetspulen und Spiegelgalvanometern. Die Linie bestand bis 1845 und beeinflusste nachfolgende Entwicklungen wie Steinheils Telegraf und den Morseapparat maßgeblich. Gauß und Weber gelten zudem als Pioniere des digitalen 5-Bit-Codes.

Foto: Göttingen Gauß-Weber-Telegraf