Zwinger in Dresden

Beim Dresdener Zwinger handelt es sich um das bekannteste und auch bedeutendste Bauwerk aus der Epoche des Spätbarock. Mit seinem Kronentor gilt er mitunter als Wahrzeichen der sächsischen Landeshauptstadt. Als Orangerie und höflicher Festspielplatz wurde der Gebäudekomplex mit seinen schönen Gartenanlagen unter der Leitung des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser zwischen 1710 und 1728 errichtet. Der Begriff Zwinger stammt noch aus dem Mittelalter. Zur damaligen Zeit handelte es sich bei diesem Wort um einen Festungsteil, der sich in der Regel zwischen der äußeren und inneren Festungsmauer befand. Trotzdem erfüllte der Dresdener Zwinger bereits zu Baubeginn diese Funktion nicht.

Die prächtigen Pavillons und die mit Vasen, Figuren und Ballustraden geschmückten Galerien stammen noch aus der Zeit der Regentschaft des Kurfürsten August I. Ursprünglich plante dieser, den Zwinger als Vorhof eines Schlosses zu bauen, das sich bis zur Elbe erstrecken sollte. Aus diesem Grund wurde der Zwinger zunächst zur Flussseite hin mit einer Mauer abgeschlossen. Nach dem Tod des Kurfürsten wurde der Plan allerdings aufgegeben. Die im Jahr 1855 eingeweihte Sempergalerie war eines der bedeutendsten deutschen Museumsprojekte des 19. Jahrhunderts und führte zu einer Ausweitung des seit dem 18. Jahrhundert bestehenden Ausstellungskomplexes im Zwinger. Die Luftangriffe durch die Alliierten im Jahr 1945 zerstörten den Zwinger in weiten Teilen. Sein Wiederaufbau erfolgte in den 1950er und 1960er Jahren. Nach der politischen Wende wurde der Zwinger nach und nach saniert und zeigt sich heute in neuem Glanz.

In seinen Gebäuden ist heute die Porzellansammlung, die Rüstkammer, die Gemäldegalerie Alte Meister und der Mathematisch-Physikalische Salon beherbergt. Die beeindruckende Anlage mit gepflegtem Rasen, Springbrunnen und mehreren Galerien ist vollständig begehbar und lädt Besucher bei gutem Wetter zum Schlendern und Verweilen ein.