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Tübingen

Schloss-Sternwarte Tübingen

In dem auf dem Foto zu sehenden kleinen Gebäude ist das Bohnenberger-Observatorium untergebracht. Besucher finden dieses auf dem Gelände des historischen Schlosses Hohentübingen. Seine Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1818 stellte sich König Wilhelm I. die Frage, wie groß sein Königreich eigentlich sei. Infolgedessen beauftragte er den namensgebenden Mathematiker und Astronom Johann von Bohnenberger, Württemberg zu messen. Dieser legte bei seinen Bestimmungen den Nullpunkt auf die Spitze des Nordostturms in das Observatorium des Schlosses. Noch heute orientieren sich viele württembergische Flurkarten an diesem Standort.

Allerdings hatte Bohnenberger bereits im Jahr 1814 ein kleines Observatorium mit einer drehbaren Kuppel auf der Festung errichtet. Bei diesem handelt es sich um den auf der Aufnahme gezeigten massiven Rundbau. Anlass für dessen Entstehung war die Nutzung des großen Reichenbach'schen Wiederholungskreises, bei dem es sich um eines der modernsten Winkelmessinstrumente dieser Zeit handelte. Nach dem Tod Bohnenbergers im Jahr 1831 geriet die kleine Sternwarte jedoch schnell in Vergessenheit. Dies änderte sich, als der Tübinger Wissenschaftler Alfons Renz 2002 in dem Bauwerk das originale Messinstrument wiederentdeckte. An dem Gebäude erfolgten bis 2018 umfassende Sanierungen. Zur 200-Jahrfeier des Beginns der württembergischen Landesvermessung fand die Rückführung des Wiederholungskreises statt. Zuvor war er im Landesamt für Denkmalpflege grundlegend restauriert worden.

Schloss-Sternwarte Tübingen

Foto: Schloss-Sternwarte Tübingen

Geographische Lage

Ort: Tübingen, Deutschland