Stadtmuseum im Kornhaus Tübingen

Das Tübinger Stadtmuseum ist in dem Kornhaus im Zentrum der Altstadt untergebracht, dessen Anfänge bis ins Jahr 1453 zurückreichen. Zu dieser Zeit wurde am Ammerkanal ein überdachter Kornmarkt eingerichtet, der sich im Laufe der Folgejahre zu einem wichtigen Umschlagplatz in der Region entwickelte. 1512 wurde das zweigeschossige Gebäude um einen Querbau erweitert, in den Jahren 1564 und 1607 erfolgte schließlich die Aufstockung beide Häuser. Diese neue Etage diente den Bürgern als Ort des Beisammenseins, wie zum Beispiel bei Festen und Tanz.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde das Bauwerk auch von der Deutschen Knabenschule, später des Weiteren von Klassen der Mädchenschule sowie der Realschule genutzt. 1892 erfolgte der Auszug des Kornmarkts. Danach diente das Gebäude verschiedenen Zwecken. Unter anderen waren hier die Feuerwehr, das Rote Kreuz sowie einzelne Abteilungen der Stadtverwaltung untergebracht. Im Dritten Reich wurde es zudem von NS-Frauenschaft, der SS sowie von der Wehrmacht genutzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war zunächst das Rote Kreuz der Hauptmieter des Bauwerks, später dann ein Küchengeschäft. Ab 1985 erfolgte eine umfassende Sanierung des Kornhauses, die rund sechs Jahre andauerte.

Seit 1991 befindet sich in seinen Räumlichkeiten das Stadtmuseum, in dem Besucher eine spannende Reise durch die Geschichte Tübingens der letzten 900 Jahre unternehmen. Zu sehen gibt es hier eine Vielzahl an Exponaten, die aus der seit Anfang der 1890er bestehenden Stadtgeschichtlichen Sammlung stammen. Gezeigt wird neben der Dauerausstellung zur Historie Tübingens auch eine Ausstellung, die sich mit Scherenschnittkünstlerin Lotte Reiniger befasst. Zum Angebot des Museums gehören des Weiteren diverse Wechselausstellungen zu ebenfalls geschichtlichen Themen sowie zu Kunst, Kultur und bedeutenden Persönlichkeiten.