Bebenhäuser Pfleghof

Der Bebenhäuser Pfleghof befindet sich auf dem zentral gelegenen Schulberg von Tübingen. Es handelt sich um einen der Wirtschaftshöfe des Zisterzienserklosters Bebenhausen. Sein Ursprungsbau stammt aus dem Jahr 1342. Dieser war auf älteren Fundamenten des 11.-14. Jahrhunderts errichtet worden. 1492 erfolgte schließlich ein Neubau des Pfleghofes von Mönchen des Zisterzienserklosters Bebenhausen. Ihr Ziel war, die eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen in der Stadt durchzusetzen. Die imposante Dreiflügelanlage wurde im spätgotischen Stil errichtet. Noch im selben Jahr weihte der Konstanzer Weihbischof und Generalvikar die dort integrierte Kapelle. In ihrem Innenraum befindet sich eine sehr sehenswerte Statue, die die Jungfrau Maria mit ihrem Kind zeigt. Im Pfleghof wurden unter anderem Abgaben eingesammelt sowie Geschäfte mit der Stadt abgewickelt.

Als es 1534 zur Einführung der Reformation im Land kam, wurde das Kloster Bebenhausen aufgehoben. Infolgedessen verloren auch der Pfleghof sowie seine Kapelle ihren geistlichen Status. 1881 wurde der Baukomplex für den Universitätsbetrieb erschlossen. Der Pfleghof dient heute verschiedenen Zwecken. In seinen Räumlichkeiten sind das Musikwissenschaftliche Institut, ein Teil des Museums der Universität (MUT), ein Studentenwohnheim des Studentenwerks Tübingen-Hohenheim, die Polizeistation Tübingen-Innenstadt sowie eine Kindertagesstätte untergebracht.