Stadtbefestigung mit Sebastiansturm in Eltville
Die Eltviller Stadtbefestigung ist ein einmaliges historisches Zeugnis, das früher die Stadt vor Angriffen schützte und den Handel vor Ort sicherte. Errichtet wurde sie in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit verlieh Kaiser Ludwig der Bayer auf Ersuchen des Erzbischofs Balduin von Trier die Stadtrechte an Eltville. Heute sind noch Teile der Stadtbefestigung erhalten, wie beispielsweise am unteren Ende der Leergasse. Hier erhebt sich das einst solide Bollwerk noch in seiner vollen Höhe.
Der ebenfalls erhaltene Sebastiansturm war einst der südwestliche Eckpfeiler der Stadtbefestigung. Er befindet sich unmittelbar am Rheinufer. Sein Namensgeber ist der Heilige Sebastian, zu dessen Ehren die Eltviller Einwohner jedes Jahr am 20. Januar ein Fest veranstalten. Die Tradition dieses sogenannten Sebastianus-Tages geht auf die Jahre 1666 und 1667 zurück, in denen vor Ort die Pest tobte. Infolgedessen wandten sich die Bürger der Stadt hilfesuchend an den Heiligen Sebastian, um von der gefährlichen Krankheit befreit zu werden. Zum Dank erklärten sie den Schutzheiligen gegen die Pest und andere schlimme Krankheiten zum Stadtpatron. Auch heute noch steht der Turm für den Glauben und die Hoffnung der Menschen in der Not.
Foto: Stadtbefestigung Eltville