Kirche St. Peter & Paul in Eltville

Die katholische Kirche St. Peter und Paul in Eltville ist ein unsymmetrisches zweischiffiges Gotteshaus, das auf eine lange Geschichte zurückblickt. Erste Spuren eines frühen Kirchenbaus aus dem 10. Jahrhundert fand man bei Bauarbeiten und Grabungen zwischen 1933 und 1934. Im 12. Jahrhundert entstand dann ein romanischer Bau. Auf diesen weist heute noch eine dünne und runde Säule hin, die die Empore im Hauptschiff abstützt.

Im 14. Jahrhundert wurde Eltville zur erzbischöflichen Residenz. Infolgedessen genügte die bisherige Kirche den Ansprüchen nicht mehr. Daher fiel der Entschluss für einen Neubau. Die finanziellen Mittel für diesen wurden vom Mainzer Petersstift, dem Mainzer Domstift sowie Adligen aus Eltville gestiftet. Weiteres Geld für das Gebäude stammte aus einem in den 1350er Jahren verliehenen Ablass. Vermutlich wurde mit dem Bau der heutigen Kirche im Jahr 1305 begonnen. Der markante Westturm mit seinem reichen spätgotischen Formenschmuck wurde um 1420 hinzugefügt. Er entstand nach den Entwürfen eines Schülers des Frankfurter Baumeisters Madern Gerthener. 1683 fiel er infolge eines Blitzschlags einem Brand zum Opfer. Anstelle eines steilen gotischen Helms wurde 1686 eine neue barocke Turmhaube aufgesetzt. Das heutige Dach über dem Langhaus entstand nach einem Brand im Jahr 1782.

Ab 1862 fanden grundlegende Umgestaltungen statt, im Zuge dieser das Gotteshaus wieder in einen gotischen Zustand versetzt wurde. Die nächsten größeren Veränderungen an dem Bauwerk erfolgten zwischen 1933 und 1934. Bei diesen wurde eine neue Sakristei errichtet, während man die alte in eine Marienkapelle umwandelte. Auch wurde der Stumpf des alten romanischen Turms entfernt. Sehr sehenswert im Inneren der Kirche sind die eindrucksvollen spätgotische Wandmalereien, die Lamm Gottes-Darstellung in der Marienkapelle aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts oder auch der Taufstein aus dem Jahr 1517. Letzterer zeigt über den Symbolen der vier Evangelisten paarweise die 12 Apostel sowie Christus als Weltenrichter.