Neuer Markt in Rostock

Der Rostocker Neue Markt ist Bestandteil der historischen Mittelstadt und zählt neben dem Alten Markt und Hopfenmarkt zu den drei ehemals bedeutenden Marktplätzen der Hansestadt. Mit einer Größe von 90 x 80 Metern verfügt er über einen beinahe quadratischen Grundriss.

Während des Mittelalters entwickelte er sich schnell zum wirtschaftlichen Zentrum in der Gemeinde. Aus diesem Grund wurde das dortige Verwaltungsgebäude zum Rathaus der gesamten Stadt erklärt, ebenso die benachbarte Marienkirche zur Hauptpfarrkirche. Naheliegend ist daher auch, dass sich die städtische Oberschicht dort niederließ und auf allen Seiten feudale Giebelhäuser entstanden. Vom 18. bis in das frühe 20. Jahrhundert wurden diese Gebäude in die zeitgemäßen Stile des Klassizismus und Barock umgestaltet. Der Platz vor dem Rathaus diente als Gericht, in der Mitte befand sich ein Schandpfahl, der auch als Kaak bezeichnet wurde. Ebenso fanden dort, vor allem in der frühen Neuzeit, Hexenverbrennungen statt. Des Weiteren stand bis zum 19. Jahrhundert auf dem Platz ein öffentlicher Brunnen. Bereits seit 1881 verkehrt auf dem Neuen Markt die Rostocker Straßenbahn.

Wie viele Teile der Stadt wurde auch der Neue Markt Opfer von Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg. Besonders betroffen war hierbei seine Südseite; im Norden blieben lediglich zehn Häuser unversehrt. Das auf der Ostseite liegende Rathaus sowie zwei der benachbarten Giebelhäuser erlitten keinen Schaden. Am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen wurden die Gebäude auf der Westseite im Süden der Kröpeliner Straße.

Teile des Platzes wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, die Häuser auf der Nordseite jedoch 1960 abgerissen, um zu der nach historischen Vorbild neu errichteten Langen Straße eine unmittelbare Verbindung herzustellen. Bis heute sind auf dem Neuen Markt auf der einen Seite gut erhaltene Häuser aus früheren Jahrhunderten zu finden, auf der anderen Seite ebenso welche, die nach Vorlage ihrer zerstörten Vorgänger gestaltet wurden.