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Potsdam

Lepsiushaus in Potsdam

Das zwischen 1780 und 1820 errichtete Lepsiushaus befindet sich am Fuß des Pfingstberges in Potsdam. Gemeinsam mit der Villa Quandt, der Villa Henckel und der Villa Schlieffen gehört es zu den vornehmen Villen dieser Gegend. 1868 kaufte der Berliner Bankier Hermann Henckel das Lepsiushaus und baute es um.

Von 1908 bis 1926 wohnte in dem Gebäude der protestantische Theologe und Menschenrechtler Johannes Lepsius. Dieser verschickte von hier aus im Sommer 1916 über 20.000 Exemplare seines "Berichts über die Lage des Armenischen Volkes in der Türkei". Die Sendungen gingen an die Abgeordneten des Reichstages und des württembergischen Landtages, an die großen deutschen Tageszeitungen sowie an evangelische Pfarrhäuser in ganz Deutschland. Mit dieser Aktion widersetzte sich Lepsius der Reichsregierung. Diese sah es mit Rücksicht auf den Weltkriegsverbündeten als ihre Pflicht an, zunächst bis zum Ende des Weltkrieges über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich zu schweigen. Bekannt ist auch das durch Lepsius ins Leben gerufene Armenische Hilfswerk.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der Roten Armee genutzt. Nach deren Auszug befand es sich in einem sehr maroden Zustand. Mit Hilfe von privaten Spenden und Fördermitteln konnte es schließlich umfassend saniert werden. Heute befindet sich das für die Allgemeinheit zugängliche Bauwerk im Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. In seinen Räumlichkeiten sind ein Archiv, eine Bibliothek sowie eine Ausstellung untergebracht. Letztere befasst sich mit dem Leben von Johannes Lepsius sowie dem schlimmen Los der Armenier im Osmanischen Reich.

Lepsiushaus in Potsdam

Foto: Lepsiushaus in Potsdam

Kategorie: Museen in Potsdam

Geographische Lage

Ort: Potsdam, Deutschland

Adresse:
Lepsiushaus Potsdam
Große Weinmeisterstraße 45
14469 Potsdam

Website: www.lepsiushaus-potsdam.de