Römermuseum Passau

Das 1982 eröffnete Römermuseum Kastell Boiotro finden Besucher im Passauer Stadtteil Innstadt. Es steht auf den Überbleibseln des gleichnamigen spätrömischen Kastells, das um 280 n. Chr. errichtet wurde. Seit 2021 ist es Teil des länderübergreifenden UNESCO-Welterbe Römischer Donaulimes.

• Exponate: Das Museum zeigt fast nur Fundstücke aus der Stadt Passau und der Region. Sie reichen vom 8. bis 6. Jahrtausend v. Chr. bis zum Ende des Römischen Reiches um 476 n. Chr. Insgesamt befinden sich in der Ausstellung mehr als 600 Exponate, darunter antike Quellen, Modelle sowie digitale Medien. Diese geben einen umfassenden Einblick in die die 400jährige Römerherrschaft vor Ort. Darüber hinaus führen im Eingangsbereich eine Karte und eine Zeitschiene mit geschichtlichen Ereignissen in die Ära Passaus während der Römerzeit ein. Im Untergeschoss besteht für Besucher zudem die Möglichkeit, mit einer Lichtinstallation das bedeutendste Exponat des Museums bestaunen, nämlich die Überreste des Kastell Boiotro selbst.
• Themen: Zu diesen gehören unter anderem die ortsansässige Wirtschaft und der Handel von der Steinzeit bis in die Antike. Bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. erfolgte der Transport von Feuerstein von Niederbayern bis nach Niederösterreich. Auch das Thema Zoll spielt in dem Museum eine entscheidende Rolle, denn zu Zeiten der Römer war Passau eine Grenzstadt zwischen zwei Provinzen und zwei Zollbezirken. Anhand eines Hörspiels mit dem Zöllner Florianus wird das Zollwesen vor Ort umfassend erläutert. Thematisiert werden darüber hinaus das römische Geld und seine Kaufkraft. Ein 8 qm großes Modell von dem Kastell und des umliegenden Lagerdorfes Boiodurum gibt des Weiteren interessante Einblicke in das militärische und bürgerliche Leben der Antike.
• Virtuell: Zahlreiche moderne Medien sind ebenfalls Teil der abwechslungsreichen Ausstellung. In dem integrierten Kinoraum wird beispielsweise ein etwa 13minütiger Film mit einer virtuellen Rekonstruktion über das römische Passau in mehr als vier Jahrhunderten gezeigt. Darüber hinaus befinden sich in dem Museum mehrere Hörstationen zu verschiedenen Themen, wie beispielsweise den römischen Wein oder auch die Versorgung der Stadt durch die umliegenden Bauernhöfe. Auch etliche Touchscreens geben die Möglichkeit, näher in diverse Themen der Ausstellung einzusteigen.