Kloster Niedernburg in Passau
Das Kloster Niedernburg ist Teil der Passauer Altstadt und befindet sich nahe des Zusammenflusses von Donau, Inn und Ilz. Es blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die in der folgenden Übersicht zusammengefasst ist.
- Entstehung: Die Abtei wurde im 8. Jahrhundert als bayerisches Frauenstift ins Leben gerufen. Bei ihren Gründern handelte es sich um den Herzog Tassilo III. und seine Gattin Liutberga. Die erste namentlich bekannte Äbtissin war Heilika, die hier von 1010 bis 1020 amtierte.
- Entwicklung: 1010 wurde Niedernburg als Benediktinerinnenabtei von Kaiser Heinrich II. zur Reichsabtei erklärt, sodass sie unabhängig und "reichsunmittelbar" agieren konnte. Im 11. Jahrhundert fand hier Äbtissin Gisela, die Schwester des Kaisers, ihre letzte Ruhe. 1161 schenkte Kaiser Friedrich I. das Kloster Niedernburg dem Passauer Fürstbischof Konrad, wodurch es die Reichsunmittelbarkeit wieder verlor. Im Zuge der Säkularisierung erfolgte 1806 die Auflösung der Abtei. Danach diente die Anlage verschiedenen Zwecken, wie zum Beispiel als Beschäftigungsanstalt der Polizei, Irrenhaus und Taubstummenheim. Später war zwischen 1836 und 2017 in dem Baukomplex wieder ein Kloster untergebracht, und zwar des Ordens der Englischen Fräulein.
- Heutige Nutzung: In den einstigen Klostergebäuden befinden sich mittlerweile ein Mädchen-Gymnasium, eine Mädchen-Realschule und ein Schülerinnenheim. Darüber hinaus gehört zu der Anlage das Fresken-Museum mit historischen Secco-Malereien, die mehr als 800 Jahre alt sind.


Foto: Passau Kloster Niedernburg
Kategorie: Museen in Passau