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Südharz

Kloster Walkenried

Das Kloster Walkenried befindet sich in der gleichnamigen Gemeinde am Südrand des Harzes. Gemeinsam mit der Stadt Goslar, dem Erzbergwerk Rammelsberg und der Oberharzer Wasserwirtschaft ist es Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Gegründet wurde die Zisterzienserabtei im 12. Jahrhundert, bei der Stifterin handelte es sich um die Gräfin Adelheid von Walkenried.

Seine Blütezeit erlebte des Kloster im 12. und 13. Jahrhundert, während dieser Ära wohnten vor Ort mehr als 100 Mönche. Ab 1150 betrieb Walkenried etliche Getreidespeicher und mehrere Stadthöfe. Des Weiteren unterhielt es den Bergbau und die Verhüttung am Rammelsberg, bei Gittelde sowie im Harz. Neben dem Ackerbau bildeten die Montan- und die Geldwirtschaft weitere bedeutende Wirtschaftszweige. Mehr als zwei Jahrhunderte waren die Walkenrieder Mönche Berg- und Hüttenherren im Harz und verfügten zudem über weitläufige Waldgebiete.

Mitte des 14. Jahrhunderts begann jedoch der Niedergang des Konvents. Das Montanwesen stagnierte infolge der Krise im Oberharzer Bergbau, des Weiteren geriet die Agrarwirtschaft unter anderem durch die Pest in eine problematische Situation. Später wurde das Kloster infolge der Bauernkriege 1525 stark in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem die Klosterkirche erlitt bei einer Stürmung aufständischer Bauern schwere Schäden. Ab Ende des 16. Jahrhunderts fiel die Abtei an mehrere Verwalter und Besitzer. 1668 kam es schließlich zu ihrer Auslösung. Über einen Zeitraum von etwa 150 Jahren wurde die Kirche als Steinbruch genutzt, zudem erfolgte die Errichtung mehrerer Gehöfte innerhalb der Kirchenruine. Ausschließlich die Klausur blieb fast komplett erhalten. Die weitere Abtragung der Kirchenruine wurde 1817 verboten.

1977 wurde die Klosteranlage unter die Trägerschaft des Landkreises Osterode gestellt. Dieser leitete an dem Komplex umfassende Sanierungsmaßnahmen ein. 2010 wurde die einstige Abtei zum UNESCO-Welterbe erklärt. Heute ist in ihren Räumlichkeiten das 2006 eröffnete ZisterzienserMuseum untergebracht, das zu den schönsten und modernsten Klostermuseen Europas gehört. Eine besondere Attraktion für kunst- und architekturinteressierte Besucher ist zudem der nördliche Flügel der Anlage, denn dieser weist durch seine zweischiffige Bauweise eine Besonderheit in der Architektur auf.

Kloster Walkenried
Kloster Walkenried

Foto: Kloster Walkenried

Kategorie: Museen im Harz

Geographische Lage

Ort: Walkenried, Südharz, Harz, Deutschland

Adresse:
Zisterzienser-Klostermuseum Walkenried
Steinweg 4a
37445 Walkenried

Website: www.kloster-walkenried.de