Alte Bergschule und Knappenbrunnen
Auf dem Foto ist die Alte Bergschule mit dem davorstehenden Knappenbrunnen in Eisleben zu sehen. Bei ersterer handelt es sich um das frühere St. Katharinenstift, ein ehemaliges Hospital für dienstunfähige Bergleute. Gestiftet wurde dieses von den Mansfelder Grafen. Zwischen 1817 und 1844 war in diesem Bauwerk die Bergschule untergebracht. Hierbei handelte es sich um eine 1798 gegründete Bildungseinrichtung für technische Grubenbeamte. Mit dem Aufblühen der Naturwissenschaften im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts wurden auch im Bergbau zunehmend Führungskräfte benötigt, die die neuen Erkenntnisse in der Förderung und Verhüttung anwenden konnten. Nur auf diese Weise war es möglich, den Kupferschieferbergbau langfristig aufrecht zu erhalten. Zu den Unterrichtsfächern der Bergschule gehörten unter anderem Vermessungswesen, Bergbautechnik, Mathematik und Konstruktion. Die Dauer der Ausbildung eines Bergbeamten betrug vier Jahre.
Die Schülerzahl an der Bergschule stieg im Laufe des 19. Jahrhunderts so stark an, dass die Bildungseinrichtung 1844 in den nahegelegenen Gasthof "Zum Güldenen Weinstock" umzog. Im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeichnete sich langsam das Ende des Kupferschieferbergbaus ab. 1993 kam es dann zur Schließung der traditionsreichen Bergschule. Das ehemalige St. Katharinenstift diente nach deren 1844 erfolgten Auszug lange Zeit als Wohnhaus. Heute sind in seinen Räumlichkeiten Teile der Stadtverwaltung untergebracht.
Beim Knappenbrunnen handelt es sich um ein Geschenk des Mansfeld Kombinates an die Lutherstadt Eisleben. Seine Einweihung erfolgte am 30. April 1983 anlässlich des Lutherjahres. Gestaltet wurde der Brunnen von dem Bildhauer Wolfgang Dreysse. Das achteckige Konstrukt zeigt typische Figuren aus dem Bergbau und dem Hüttenwesen.
Foto: Alte Bergschule und Knappenbrunnen
Geographische Lage
Ort: Lutherstadt Eisleben, Harz, Deutschland
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