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Darmstadt

Achteckiges Haus in Darmstadt

Das Achteckhaus Darmstadt befindet sich im Martinsviertel nahe der Technischen Universität. Vermutlich wurde es zu Beginn des 17. Jahrhunderts von dem Baumeister Jakob Müller für den hessischen Kanzler Anton Wolff von Todenwarth als Gartenhaus errichtet. Der zweistöckige Renaissancebau verfügt über einen nach Westen vorstehenden Treppenturm sowie einem Zeltdach. Des Weiteren steht er auf einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gewölbekeller.

Im Jahr 1759 schenkte der Landgraf Ludwig VIII. seiner Geliebten Helene Martini das Anwesen. Eine umfassende Umgestaltung der Innenräume sowie des Gartens fand Anfang des 19. Jahrhunderts statt. Ab 1854 war im Achteckhaus eine Heilanstalt für Chirurgie und Augenkranke untergebracht. Die hier arbeitenden Ärzte schlossen um 1870 einen Vertrag mit dem Alice-Frauenverein. Im Zuge dessen erfolgten an dem Haus umfangreiche Erweiterungsarbeiten. Unter anderem entstanden Pflegenräume, eine Krankenpflegeschule, ein Wohnbereich für die Pflegerinnen sowie ein Mauerspitälchen. 1883 zog das unter dem Namen Alice-Hospital bekannte Krankenhaus in ein neu errichtetes Gebäude in der Dieburger Straße ein.

Ab 1976 erfolgten an dem Achteckhaus umfassende Sanierungen. Der Keller wurde ab sofort vom Jazzclub Darmstadt genutzt und entsprechend gestaltet. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes errichtete man seitlich des Gebäudes eine Zugangstreppe mit eigenen Sanitärräumen. Erst unter diesen Voraussetzungen konnten die Kellerräume für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In regelmäßigen Abständen finden in dem Jazzkeller Konzerte statt. Der übrige Teil des Achteckhauses dient mittlerweile als Büro für den Konzertchor Darmstadt und die Darmstädter Residenzfestspiele.

Achteckiges Haus

Foto: Achteckiges Haus

Geographische Lage

Ort: Darmstadt, Deutschland