Waldsiedlung Zehlendorf (Onkel Toms Hütte)
Die im Bauhausstil errichtete Waldsiedlung Zehlendorf in Berlin ist auch unter den Namen Onkel-Tom-Siedlung und Papageiensiedlung bekannt. Sie entstand zwischen 1926 und 1932 am Rand des Grunewalds. Benannt wurde sie nach einem Ausflugslokal, das sich auf den berühmten Roman der Autorin Harriet Beecher Stowes bezog. Heute zählt dieser Stadtteil zu den bedeutendsten Wohnprojekten des Neuen Bauens.
Unter Leitung von Bruno Taut, Hugo Häring und Otto Rudolf Salvisberg wurden vor Ort über 1900 Wohnungen geschaffen, geprägt durch klare Formen, farbige Fassaden und die Einbindung des Kiefernbestands. Die Siedlung kombiniert Reihen- und Mietshäuser mit großzügigen Gärten und differenzierter Farbgestaltung, angepasst an Sonnenstand und Raumwirkung.
Die Eröffnung des nahegelegenen U-Bahnhofs "Onkel Toms Hütte" erfolgte 1929. Angefahren wird dieser von der Linie U3. Die Siedlung selbst galt zu Zeiten ihrer Entstehung als Antwort auf steigende Bodenpreise. Von den Nationalsozialisten wurde sie später auf abwertende Weise als "Papageiensiedlung" bezeichnet, um sie als entartete Kunst zu brandmarken. Heute erfährt sie hingegen als architektonisches Juwel ein hohes Ansehen. Literarisch verewigt in Werken von Evelyn Sanders und Pierre Frei, wird sie als potenzielles UNESCO-Welterbe gehandelt und ist Vorreiter für nachhaltige Energiekonzepte. Seit 1995 steht die Waldsiedlung Zehlendorf unter Denkmalschutz.

Foto: Onkel Toms Hütte
Geographische Lage
Ort: Steglitz-Zehlendorf, Berlin, Deutschland
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