Burg Alt-Eberstein in Baden-Baden

Die Burg Alt-Eberstein befindet sich auf einer dem Schlossberg vorgelagerten Bergkuppe unmittelbar über dem Baden-Badener Stadtteil Ebersteinburg. Vermutungen zufolge wurde sie um 1100 als Sitz der Grafen von Eberstein erbaut. 1197 fand sie als Castrum Eberstein erstmals urkundliche Erwähnung. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verlegten die Grafen ihren Sitz auf die nahegelegene Burg Neu-Eberstein. Die Burg Alt-Eberstein ging 1288 an die Markgrafen von Baden über, die sie grundlegend erweitern ließen. Zeitweise nutzten sie sie sogar als Residenz. Allerdings wurde die Anlage nur wenige Jahre nach dem Umbau an die Burgmannen vergeben. Um 1400 richtete man vor Ort das markgräfliche Archiv ein.

Über 30 Jahre später wurde auf der Burg Agnes von Baden interniert, da sie die Heiratspläne ihres Brunders vereitelte. Nach deren Tod im Jahr 1473 bezog der badische Haushofmeister Hans von Bergen die Räumlichkeiten, später lebten hier noch weitere Amtsträger. Ab 1573 stand die Anlage leer, das zugehörige Inventar ging ins Eigentum der Gemeinde über. In der Folgezeit diente die Ruine als Steinbruch für die Einwohner vor Ort. Bauliche Sicherungsmaßnahmen an den Überbleibseln der Burg erfolgten im 19. Jahrhundert.

Von der einstigen Anlage sind heute fast ausschließlich noch die Schildmauer und der nachträglich dort aufgesetzte Bergfried vorhanden. Auch gehört zu der einstigen Burg ein Restaurant mit Biergarten und einer drei-Zimmer-Ferienwohnung für Gäste. Für Besucher besteht die Möglichkeit, das Bauwerk während der Öffnungszeiten der Gaststätte zu besichtigen. Der begehbare Bergfried verfügt auch über eine Plattform, von der Besucher einen herrlichen Ausblick auf den Ort Ebersteinburg und den Nordschwarzwald haben. Bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis in das untere Murgtal sowie die Oberrheinische Tiefebene, den Odenwald und die Vogesen.