Kloster St. Stephan

Die Abtei St. Stephan befindet sich am Rand der Augsburger Altstadt. Gegründet wurde sie im Jahr 969 als Kloster für adlige Frauen. Im Spätmittelalter funktionierte man dieses zum Kollegiatstift mit weniger strengen Regeln um. 1537 erfolgte eine Vertreibung des Konvents für elf Jahre aus der evangelisch gewordenen Reichsstadt. Zum Ende des 30jährigen Kriegs bestand das Stift lediglich noch aus zwei Damen. Einen Aufschwung erlebte das Konvent im 18. Jahrhundert. 1755 wurde mit der Wiedererrichtung der Kirche, begonnen, vierzig Jahre später fand zudem ein Neubau der Wohngebäude statt. Da man sich zu dieser Zeit mitten im Krieg befand, wurden diese sofort von den französischen Besatzern unter Beschlag genommen.

Die zwischen 1802 und 1803 stattgefundene Säkularisation hatte die Auflösung des Damenstifts zur Folge, die zugehörigen Gebäude befanden sich ab sofort im Eigentum der Stadt. Die Äbtissin und die sieben Stiftsdamen durften jedoch vorübergehend bleiben. Nach dem Übergang der Stadt Augsburg an Bayern befand sich in den Räumlichkeiten des einstigen Stifts zunächst der Sitz des Kommandanten für Schwaben, danach war hier ein Militärmagazin untergebracht. Die Pfarrei wurde aufgehoben und die zugehörige Kirche geschlossen. 1835 fand eine Neugründung des Konvents als Benediktinerabtei statt, die bis heute besteht.

Das Kloster und die Kirche wurden im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, der Wiederaufbau erfolgte zwischen 1950 und 1975. Zur Abtei zählen auch das Tagesinternat St. Joseph sowie das Gästehaus St. Benedikt.