Kellereigebäude mit Hexenturm in Hofheim am Taunus
Auf dem Bild ist das Kellereigebäude in Hofheim am Taunus zu sehen. Gemeinsam mit dem historischen Wasserschloss bildete dieses bis 1819 den sogenannten herrschaftlichen Kellereihof. Durch Mauern und Tore war dieser Bereich von der übrigen Stadt getrennt. Die Geschichte des Kellereigebäudes reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Teile des Bauwerks können mit der C14-Methode im Zusammenspiel mit der Dendrochronologie den Jahren 1425 und 1426 zugeordnet werden.
Im 18. Jahrhundert erfolgten an dem Kellereigebäude umfassende Ausbauten im Auftrag des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn. In seinen Räumlichkeiten waren sowohl die Wohnung als auch als Dienstgebäude des Amtsvogts untergebracht. Zudem diente es als Land- und Jagdsitz des Kurfürsten und seinen Gästen. Teil des Bauwerks ist darüber hinaus der Hexenturm, der sich an seiner östlichen Ecke befindet. Dieser hat eine recht düstere Vergangenheit. In ihm waren tatsächlich Frauen eingekerkert, die der Hexerei beschuldigt wurden. Jedoch auch andere Häftlinge warteten hier auf ihren Transport zum Gericht nach Höchst. Bis 1810 diente der Turm als Gefängnis.
Nach einer umfassenden 2010 erfolgten Renovierung wird das Kellereigebäude von den Hofheimer Vereinen als Treffpunkt genutzt. Das Familienwappen des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn sowie seine eindrucksvolle Architektur machen das Bauwerk zu einem bedeutenden Teil der Hofheimer Geschichte.
Foto: Kellereigebäude mit Hexenturm in Hofheim