Schloss Johannisberg in Geisenheim im Rheingau

Das historische Schloss Johannisberg befindet sich nahe der Gemeinde Geisenheim inmitten des Rheingaus. Es thront auf dem gleichnamigen Berg und ist schon von Weitem sichtbar. Ursprünglich gab es vor Ort ein Benediktinerkloster, das um 1100 gegründet wurde. Der Weinanbau fand auf dem Johannisberg allerdings schon deutlich früher statt, nämlich ab 817. Das Kloster erlebte in den ersten beiden Jahrhunderten seines Bestehens seine Blütezeit. Später setzten die Folgen des Bauernkrieges sowie die Zerstörungen durch den Markgrafen Albrecht Aleibiades der Abtei schwer zu. Nach der 1563 erfolgten Auflösung des Klosters standen die Güter fortan unter weltlicher Verwaltung.

1716 veräußerte der Erzbischof Lothar Franz von Schönborn den Johannisberg an den Fuldaer Fürstabt Konstantin von Buttlar. Dieser ließ das Areal zu seiner Sommerresidenz ausbauen. Die romanische Kirche wurde neu errichtet und innen nach den Entwürfen von Johann Dientzenhofer barockisiert. Seit 1720 gedeiht auf dem Gelände der weltbekannte "Schloss Johannisberger Riesling". Ein besonderer Meilenstein ist zudem das Jahr 1775, in dem man eher zufällig die Qualität der sogenannten Spätlese entdeckte. Dies kam durch die Verspätung eines Kuriers zustande, der die Erlaubnis zur Weinlese überbringen sollte. Viele der vorhandenen Trauben waren bereits faul. Der Wein wurde jedoch durch diese Edelfäule besonders gut. Mittlerweile erinnert an dieses Ereignis das Denkmal des Spätlesereiters, das sich im Hof des Schlosses befindet. Bis heute ist das Schloss Johannisberg für seine qualitativ hochwertigen Weine bekannt. Das Bauwerk selbst befindet sich heute im Eigentum der Fürstenfamilie von Metternich und kann nicht besichtigt werden, es ist allerdings im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich.