Kloster Eberbach bei Eltville

Die Aufnahme zeigt einen Blick auf das bei Eltville gelegene Kloster Eberbach, das auch unter der Bezeichnung Kloster Erbach bekannt ist. Es handelt sich um eine ehemalige Zisterzienserabtei, die 1136 durch Abt Ruthard und zwölf aus dem Kloster Clairvaux entsandte Mönche gegründet wurde. Sie gehört zu den ältesten und bedeutendsten Zisterzen deutschlandweit. Die eindrucksvolle Klosterkirche ist zwischen 1145 und 1186 entstanden. Bei ihr handelt es sich um ein herausragendes Zeugnis romanischer und frühgotischer Architektur.

Im 13. und 14. Jahrhundert erlebte das Kloster seine Blütezeit. Berühmt war es sowohl für seinen Weinbau als auch seine Handelsaktivitäten. In der Abtei lebten bis zu 100 Mönche und 200 Laienbrüder. Ab dem 15. Jahrhundert begann der allmähliche Niedergang des Klosters. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde es von schwedischen und hessischen Truppen erobert und geplündert. Schließlich erfolgte im 19. Jahrhundert die formelle Auflösung der Abtei. Die Gebäude dienten nun dem staatlichen Weinbau. Später waren in ihren Räumlichkeiten ein Gefängnis und eine Nervenheilanstalt untergebracht.

International bekannt wurde das Kloster Mitte der 1980er Jahre als in seinen Räumen nahezu alle Innenaufnahmen des Filmklassikers Der Name der Rose gedreht wurde. Ab 1984 war Kloster Eberbach sogar in der engeren Auswahl zur Bewerbung als UNESCO Weltkulturerbe. Aufgrund fehlender Anforderungen wurde es jedoch 1996 von der deutschen Tentativliste gestrichen.

Heute ist das Kloster Eberbach ein beliebtes Ausflugsziel sowie ein einzigartiges Kunstdenkmal im Naturpark Rhein-Taunus. Die Anlage besteht neben der sehr sehenswerten Basilika aus mehreren Klausurbauten, Gärten sowie Nebengebäuden. Vor Ort finden das Jahr über zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen statt. Auf dem Areal sind zudem die Hessischen Staatsweingüter untergebracht.