Burgfeste Dilsberg

Die Burgfeste Dilsberg befindet sich im gleichnamigen Ortsteil von Neckargemünd. An dieser Stelle gab es bereits einen Vorgängerbau, der zwischen 1150 und 1200 wahrscheinlich als Wohnturm angelegt worden war. Die aktuelle Festungsanlage fand im Jahr 1208 erstmals urkundliche Erwähnung. Mit dem Bauwerk zeigten die Grafen von Lauffen gegenüber den Pfalzgrafen in Heidelberg sowie in Richtung des Elsenzgaus ihre Präsenz. Nach dem Aussterben dieser Linie übernahmen die Grafen von Dürn, die sich ab 1252 Grafen von Dilsberg nannten, die Herrschaft. Um 1300 ging die Anlage in das Eigentum der Kurpfalz über. Unter deren Leitung erfolgten an ihr ab den 1330er Jahren grundlegende Umbauten.

1572 wurden in der Burg der Theologe Matthias Vehe-Glirius sowie der Mediziner Jacob Suter wegen ihrer Ablehnung der christlichen Dreieinigkeitslehre inhaftiert. Im Dreißigjährigen Krieg gehörte Dilsberg zu den am meisten umkämpften Festungsanlagen. Nach dem Ende der Kurpfalz fiel das Bauwerk 1803 gemeinsam mit dem zugehörigen Ort an das Land Baden. Mehrere Jahre diente die Burg als Staatsgefängnis, bis sie 1822 schließlich zum Abriss freigegeben wurde.

Ab dem 20. Jahrhundert entwickelte sich die Feste Dilsberg nach und nach zu einer beliebten Touristenattraktion. Hierfür wurde sie grundlegend saniert und restauriert. Für Besucher besteht die Möglichkeit, das Bauwerk zu besichtigen. Die von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreute Burg gehört mittlerweile zu den landeseigenen Monumenten. Sehr sehenswert ist unter anderem der unterirdische etwa 80 Meter lange Brunnenstollen. Dieser war 1896 von Fritz von Briesen wiederentdeckt und 1926 freigelegt worden. Zudem kann man von der Burg aus einen atemberaubenden Blick in das Neckartal genießen.