Beerfelder Galgen
Der Beerfelder Galgen befindet sich auf einer Anhöhe etwa 500 Meter westlich des zu Oberzent gehörenden Stadtteils Beerfelden. Bei diesem handelt es sich um den besterhaltenen und größten Galgen in Deutschland. Er wurde im Jahr 1597 anstelle eines Holzgalgens aufgestellt.
Die Zahl der hier hingerichteten Personen ist nicht dokumentiert und daher unklar. Vieles deutet allerdings darauf hin, dass an dem Galgen relativ wenige Menschen zu Tode kamen, denn die Rechtsprechung des Grafenhauses Erbach galt als für die damalige Zeit recht liberal. In den Kirchenbüchern ist nur eine Hinrichtung aufgeführt, die im Jahr 1746 stattfand. Ein Bewohner aus Unter-Sensbach wurde an dem Galgen wegen Ehebruchs und Diebstahl gehängt. Der Inschrift auf einem Gedenkstein neben dem Galgen zufolge soll die dortige letzte Hinrichtung im Jahr 1804 erfolgt sein. Bei der Verurteilten handelte es sich angeblich um eine Zigeunerin, an der wegen Diebstahls eines Huhnes und zweier Laib Brot die Todesstrafe vollstreckt wurde. Das vor dem Hochgericht zu sehende rote Sandsteinkreuz war der Ort der Absolution des Bestraften durch einen Geistlichen.
Mittlerweile gilt die einstige Richtstätte als Kulturdenkmal, die sich auch wegen ihrer schönen landschaftlichen Lage und ihres einmaligen Ausblicks in die Umgebung zu einem populären Ausflugsziel entwickelt hat.


Foto: Beerfelden Galgen
Geographische Lage
Ort: Oberzent, Buntsandstein-Odenwald, Odenwald, Deutschland
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