Dossenheimer Klause
Die Dossenheimer Klause befindet sich etwa einen Kilometer vom Ortskern entfernt auf dem Südosthang des hinteren Kirchbergs. Bei dieser ehemaligen Einsiedelei handelt es sich um eine höhlenähnliche Ansammlung von einem großen und mehreren kleinen Felsen. Der an einem Hang gelegene große Steinblock besteht aus vulkanischem Rhyolith. Er stützt die kleineren Gesteine ab, so dass unter ihm ein Hohlraum mit einer Fläche von rund 10 Quadratmetern und einer Höhe von ca. 2,70 Metern bleibt. Der auf dem Foto zu sehende winzige Eingang führt ins Innere der Höhle. Deren Wände sind mit Steinen ausgemauert, bei der Decke handelt es sich um den Felsen selbst.
In dieser Behausung wohnte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Einsiedler namens Johann Georg Kernstock. Der dem Dritten Orden der Franziskaner angehörende Katholik war 1765 aus Niederösterreich an die Bergstraße gekommen. Teilweise hatte dieser in der Klause den Felsen weiter ausgehöhlt und die Wände selbst gemauert. Auch hatte er den heute noch vorhandenen kleinen Schacht gestaltet, den er wahrscheinlich als Abzug nutzte. Bei den Dossenheimer Bürgern sowie dem Pfarrer war der Einsiedler sehr beliebt, da er auch gerne in der Kirche aushalf und unter anderem Spenden sammelte. Gerüchten zufolge soll Kernstock auch als Wunderheiler tätig gewesen sein.
Foto: Dossenheimer Klause
Geographische Lage
Ort: Dossenheim, Bergstraße, Odenwald, Deutschland
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ISBN 978-3-95654-607-5
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