Titelbild
Bergstraße

Bensheim Stadtpark

Auf dem Bild ist das mitten in Bensheim stehende Gut Rodensteiner Hof zu sehen. Vermutungen zufolge befand sich an gleicher Stelle bereits 1570 ein Wohnhaus. Dieses kam in den Besitz der aus Fränkisch-Crumbach stammenden Herren von Rodenstein. Das Adelsgeschlecht hatte keine Nachkommen und starb 1671 aus. Danach wechselte das Gut mehrfach die Eigentümer. Schließlich erwarb der Pfälzer Geheimrates, Hofkammer- und Oberforstdirektor Franz Caspar von Überbruck und Rodenstein den Hof. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden an dem Gebäude umfassende Sanierungsarbeiten vorgenommen. Im Jahr 1883 entstand der eindrucksvolle Turm. Nachdem die Familie Überbrück im Jahr 1904 ausstarb, ging das Gut in den Besitz der Bensheimer Stadtverwaltung über. Erfolglos bemühte sich diese, den Rodensteiner Hof zu verkaufen.

In den Jahren danach diente das Anwesen unterschiedlichen Zwecken. Ab 1905 war in den Räumlichkeiten des Hauses das jüdische Bankhaus Julius Bauer untergebracht. Später übernahm die Hessische Staatsdomäne das Gebäude, danach die Eisenbahndirektion. Schließlich folgten die Reichsbank-Nebenstelle, die NSDAP-Kreisleitung und die Sparkasse. Nachdem im Zuge des Zweiten Weltkriegs 1945 das Bensheimer Rathaus zerstört wurde, zog die Stadtverwaltung in den Rodensteiner Hof und blieb dort bis 1983. Von 1984 bis 1989 stand das Gebäude leer. Im September 1990 erwarb ein privater Investor den Rodensteiner Hof und renovierte ihn bis 1992 von Grund auf. Heute befinden sich in dem Gebäudekomplex mehrere Büroräume, Wohnungen und ein Café. Zum Rodensteiner Hof gehört des Weiteren der angrenzende Stadtpark mit einem im biedermeierlichen Stil gehaltenen Gartenhaus sowie einem Kriegerdenkmal im oberen Bereich.

Rodensteiner Hof im Stadtpark Bensheim

Foto: Rodensteiner Hof im Stadtpark Bensheim

Geographische Lage

Ort: Bensheim, Bergstraße, Odenwald, Deutschland