Drosselgasse in Rüdesheim

Die berühmte Drosselgasse befindet sich in der Altstadt von Rüdesheim. Geprägt wird sie durch eine Vielzahl an Weinhäusern, die teilweise im Fachwerkstil errichtet wurden. Neben einem umfassenden Gastronomieangebot gibt in der mit Kopfsteinpflaster gestalteten Straße unzählige Souvenir- und Geschenkeläden.

Die Drosselgasse fand erstmals im 15. Jahrhundert als Quartier von Rheinschiffern schriftliche Erwähnung. Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich zunehmend Straußwirtschaften im Rüdesheimer Stadtgebiet an. Wohlhabende Bürger und höhere Beamte der kurmainzischen Landesregierung zogen in die Drosselgasse, Behörden wie die herzoglich-nassauische Amtsverwaltung, die königlich-preußische Kreisverwaltung sowie die nassauische Landessteuerkasse kamen nach und nach hinzu. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Gaststätten vor Ort zu beliebten Ausflugszielen. Auch in der NS-Zeit erfreuten sie sich großer Popularität.

Im November 1944 fiel ein Großteil der in der Drosselgasse stehenden Häuser einem Bombenangriff zum Opfer. Die meisten von ihnen wurden in den 1950er Jahren neu aufgebaut. Heute ist die berühmte Straße ein Anziehungspunkt von rund drei Millionen Menschen aus aller Herren Länder.