Kloster Arnstein bei Obernhof

Auf der Aufnahme ist das eindrucksvolle Kloster Arnstein bei Obernhof zu sehen, das auf einer Erhebung über der Lahn thront. Diese Prämonstratenserniederlassung wurde 1139 durch Graf Ludwig III. von Arnstein gegründet, der sich zuvor einem Leben in Frömmigkeit verschrieben hatte. Er wandelte seine erstmals 1039 schriftlich erwähnte Burg in ein Kloster um, in das er selbst eintrat. Seine Ehefrau lebte bis zu ihrem Tod als Klausnerin nahe dieser Abtei. 1145 bestätigte König Konrad III. das Kloster als reichsunmittelbar. Das bedeutet, es unterstand ausschließlich dem Kaiser und dem Reich, jedoch nicht der Landeshoheit der Fürsten. Die zur Abtei gehörende Kirche wurde 1208 geweiht.

Von 1802 bis 1803 erfolgte die Säkularisierung des Klosters. Im Anschluss fiel es zunächst an das Fürstentum Nassau-Weilburg, ab 1816 schließlich an das Herzogtum Nassau. Die Klostergebäude wurden im 19. Jahrhundert bis auf wenige Überbleibsel abgerissen. Erhalten geblieben sind die einstige Kellerei und der Konventsbau. Die malerische Kirche wurde auf Staatskosten weiter gepflegt und instand gehalten. Zwischen 1919 bis 2018 lebten auf dem Areal Ordensleute von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens, die "Arnsteiner Patres". 2019 zog in die Räumlichkeiten ein griechisch-orthodoxes Kloster mit einer Schwesterngemeinschaft.