Limburger Stadtkirche St. Sebastian

Die Stadtkirche St. Sebastian befindet sich an dem in der Limburger Altstadt gelegenen Bischofsplatz. Errichtet wurde sie vermutlich Anfang des 14. Jahrhunderts durch die Franziskaner im gotischen Stil. Zuvor hatte sich an diesem Standort ein hölzernes Gotteshauses befunden. Bei den im 15. Jahrhundert erfolgten Reformbewegungen des Ordens schlossen sich die Limburger Franziskaner der strengeren "Observanzbewegung" an. Infolgedessen übertrugen sie 1485 ihren kompletten Besitz dem Erzbischof von Trier.

Im Zuge der Reformation kam es zwischen 1577 und 1582 zur Schließung des Klosters und der Kirche. Im 17. Jahrhundert wurde die Abtei neu eröffnet und weitergeführt. Zu dieser Zeit erlebte sie eine regelrechte Blüte. 1742 erfolgte an der Kirche unter dem Architekten Martin Ulrich ein grundlegender Umbau, bei dem das bis dahin sehr schlicht gehaltene Gebäude einige aufwändigere Verzierungen im Inneren erhielt. Wegen der 1813 stattgefundenen Säkularisation kam es zur erneuten Auflösung des Klosters. Das Gotteshaus wurde von staatlicher Seite übernommen und im Jahr 1820 zur Stadtkirche erklärt. Seit 1827 ist sie Teil des damals neu ins Leben gerufenen Bistums Limburg.

Von der mittelalterlichen Ausstattung im Inneren der Kirche ist nur sehr wenig erhalten geblieben. Zu dieser gehören unter anderem eine gotische Wandmalerei in einer Spitzbogennische im nördlichen Seitenschiff sowie eines der ursprünglichen Weihekreuze an der Westseite. Ein früheres Vortragekreuz des 15. Jahrhunderts dient mittlerweile als Altarkreuz. Die aus den 1970er Jahren stammende Orgel wurde von der Orgelbaufirma Johannes Klais errichtet.