Schloss Oranienstein bei Diez

Das bei Diez gelegene Schloss Oranienstein wurde zwischen 1672 und 1681 auf den Überresten des einstigen Benediktinerinnenklosters Dierstein errichtet. In dieser ersten Bauphase entstand der Hauptflügel, der Fürstin Albertine Agnes als Witwensitz diente. In den Jahren von 1704 bis 1709 erfolgte dessen Ausbau zu einem eindrucksvollen Schloss. Bis 1815 befand sich dieses im Eigentum der Fürsten von Nassau-Dietz, aus denen das niederländische Königshaus hervorgegangen ist.

Nach dem Wiener Kongress fiel Oranienstein dem neu entstandenen Herzogtum Nassau zu, und nach dem Deutschen Krieg ging es 1866 schließlich an Preußen. Die dortige Regierung richtete im Schloss eine Kadettenanstalt ein, die später um einige Kasernenbauten und Verwaltungsgebäude erweitert wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich in dem Räumlichkeiten des Schlosses Oranienstein ein Heimatmuseum und eine Realschule, in der NS-Zeit auch die sogenannte "Nationalpolitische Erziehungsanstalt". Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Anlage an das neugegründete Bundesland Rheinland-Pfalz, das jedoch die immensen Kosten für die Kriegs- und Folgeschäden nicht aufbringen konnte. Im Mai 1962 wurde die Anlage schließlich an die Bundeswehr übergeben.

Heute dient das Schloss Oranienstein als Kaserne für eine Panzerbrigade, des Weiteren beherbergt es das Museum Nassau-Oranien. In letzterem erhalten Besucher umfassende Informationen über die Geschichte der Nassauischen Fürsten und das Königshaus Oranien. Das Schloss selbst kann besichtigt werden, es unterliegt jedoch wegen der teilweise militärischen Nutzung des Geländes besonderen Sicherheitsbedingungen. Neben dem Museum sind der Blau-Goldene Saal, der Marschallsaal, die Schlosskapelle, das Gartenkabinett sowie der Lustgarten für Außenstehende zugänglich.