Schloss Schaumburg

Das Schloss Schaumburg befindet sich auf dem südlich des Ortes Balduinstein gelegenen Nesselberg. Vermutungen zufolge gab es bereits um das Jahr 915 auf dieser Anhöhe eine Burg, als dieser Bezirk in einer Schenkung an das Kloster Weilburg erwähnt wird. Erstmals tauchte der Name Schowenburg oder Schauenburg 1197 für die Festungsanlage auf. Im 12. Jahrhundert war die Burganlage im Besitz der Grafen von Leiningen. Um 1220 starb dieses Geschlecht allerdings aus. Danach kam es zu einer Teilung und mehrmaligem Besitzwechsel des Burglehens. Ein Bereich der Festung gehörte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts den Herren von Westerburg, die an ihm ab 1279 grundlegende Erweiterungen vornahmen. Bis zum 15. Jahrhundert erwarb das Haus Westerburg alle anderen Anteile der Anlage.

Zwischen 1847 und 1867 war Erzherzog Stephan von Österreich der Eigentümer der Schaumburg. Dieser musste 1848 infolge der Revolution seine Heimat Ungarn verlassen. Er baute von 1850 bis 1855 die Schaumburg zu dem heutigen Schloss in neugotischem Stil um. Die Entwürfe hierzu stammten von dem Architekten Carl Boos, der auch die Bauleitung übernahm. Stephan von Österreich richtete in den Räumlichkeiten des Bauwerks eine Bibliothek sowie eine Gemäldegalerie ein. Des Weiteren sammelte er Münzen und hinterließ darüber hinaus eine eindrucksvolle Mineraliensammlung. Zudem unterhielt er einen kleinen Tierpark.

Der kinderlose Stephan vererbte die Burg nach seinem Tod seinem Neffen. Wittekind Fürst von Waldeck und Pyrmont, einer seiner Nachfahren veräußerte das Schloss 1983 an private Geldgeber. Unterschiedliche Investoren versuchten sich seitdem an der Umsetzung diverser Ideen. Jedoch hat sich bislang noch keine tragbare Lösung für das Schloss finden können. Leider ist eine Besichtigung der geschichtsträchtigen Anlage nicht möglich.