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Südharz

Nordhäuser Dom

Auf der Aufnahme ist der eindrucksvolle Dom zum Heiligen Kreuz in Nordhausen zu sehen. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 691 zurück, als Königin Mathilde hier ein Frauenstift gründete. Dies war der Beginn eines Aufwärtstrends in der Entwicklung der Stadt. Einen Meilenstein in der Geschichte des Gotteshauses markierte die Zeit um das Jahr 1000, als das Stift eine wichtige Schenkung erhielt. Vermutungen zufolge überreichte Kaiser Otto III. diesem eine seltene Kreuzreliquie, bei der es sich um einen Splitter aus dem Kreuz Jesu handelte. Seit 1267 ist der Name Kirche zum Heiligen Kreuz schriftlich belegt.

Von dem einstigen zu Zeiten der Stiftsgründung errichteten Gotteshauses ist wahrscheinlich nichts mehr übrig. Offensichtlich wurden an dem Bauwerk allerdings in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts umfassende Umgestaltungen vorgenommen. Von diesem veränderten Gebäude sind heute noch die Unterbauten der Osttürme und die Krypta erhalten. Im Jahr 1220 erfolgte die Umwandlung des Damenstifts in ein Chorherrenstift. Erneute Bauarbeiten an der Kirche fanden um 1250 statt. Im Zuge dessen erhielt sie einen neuen, frühgotischen Chor mit einer Aufeinanderfolge von Stifterfiguren.

Im 30jährigen Krieg fiel der Dom schwerwiegenden Beschädigungen und Plünderungen zum Opfer. Infolgedessen mussten die Domherren das wertvolle Kreuzreliquiar verkaufen. Erst zu der 1927 stattgefundenen 1000-Jahr-Feier der Stadt bekam die Domgemeinde vom späteren Papst Pius XII. erneut eine kostbare Kreuzreliquie. Dieses dem Original nachgebildete und reichlich mit Gold verzierte Schmuckstück ist mittlerweile im Dom ausgestellt. Bei einem Luftangriff auf Nordhausen im April 1945 wurde auch der Dom stark in Mitleidenschaft gezogen. Das durch Feuer zerstörte Steildach wurde ab 1965 in seiner ursprünglichen Form wieder hergestellt. In den 1970er Jahren erfolgten im Innenraum des Gotteshauses grundlegende Sanierungen. Eine Umfassende Renovierung des äußeren Bauwerks fand in den 2000er-Jahren statt.

Im Dom sind Stilelemente mehrere Epochen zu finden. Als sehr sehenswert gelten unter anderem der frühgotische Chorraum mit dem detailliert geschnitzten Chorgestühl und das hochgotische Langhaus mit seiner beeindruckenden Höhe von 18 Metern. Auch das wertvolle Tafelbild "Madonna mit der Akelei" sowie der barocke Hochaltar aus dem Jahr 1726 sollten nicht unerwähnt bleiben. Neben dem Erfurter Dom ist dieses Gotteshaus die einzige Kirche des Bistums Erfurt, die offiziell die Bezeichnung Dom trägt.

Nordhäuser Dom

Foto: Nordhäuser Dom

Geographische Lage

Ort: Nordhausen, Südharz, Harz, Deutschland

Adresse:
Nordhäuser Dom
Domstraße 5
99734 Nordhausen

Website: www.heiligeskreuz-nordhausen.de