Neue Kirche in Emden

Die evangelisch-reformierte Neue Kirche in Emden wurde zwischen 1643 und 1648 im Stil des Barock errichtet. Sie gilt als das älteste noch erhaltene Gotteshaus in der Innenstadt. Bei ihrem Architekten handelte es sich um den berühmte Künstler und Ratsherrn Martin Faber. Das Bauwerk sollte sich in erster Linie von den katholischen Traditionen vollständig lösen. Daher wurde bei der Gestaltung des Innenraums vor allem das Zweite Gebot "Du sollst dir kein Bildnis machen" konsequent umgesetzt, denn hier gibt es keinen Schmuck, keine Bilder und auch kein Kreuz. Der Grund für diesen Schritt war vor allem, dass die Gläubigen nicht von dem gesprochenen Wort Gottes abgelenkt werden sollten.

Im Zweiten Weltkrieg brannte die Neue Kirche bis auf die Grundmauern nieder, ihr Wiederaufbau erfolgte von 1947 bis 1950 in teils veränderter Form, was vor allem den Innenraum betraf. Anstelle des vorherigen Tonnengewölbes zog man hier nun eine Flachdecke ein, auch wurde bei der Deckenkonstruktion der Lichteinfall verändert. 1998 fiel schließlich der Entschluss, das Gotteshaus wieder nach seinem ursprünglichen Vorbild zu gestalten. Die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen erfolgten von 2012 bis 2013 in enger Kooperation mit dem Bauverein Neue Kirche und der Gemeinde Emden. Bis heute besticht das Innere der Kirche durch seine ausgezeichnete Akustik. Daher finden vor Ort neben den regulären Gottesdiensten auch diverse Konzerte statt. Auf mehreren Schautafeln unter der Empore können sich Besucher des Weiteren über die Geschichte des Bauwerks informieren.