Markgräfliches Opernhaus Bayreuth

Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth gilt als eines der bedeutendsten erhaltenen Schauspielhäuser, die vor der Französischen Revolution errichtet worden waren. Es befindet sich im Zentrum der bayerischen Festspielstadt und entstand zwischen 1744 und 1750 im Stil eines italienischen Logentheaters. Seine Einweihung erfolgte bereits 1748 anlässlich der Hochzeit der Tochter des Markgrafenpaares, Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth, mit dem Württemberger Herzog Carl Eugen.

Die Erbauung des Opernhauses erfolgte auf Initiative der musik- und theaterbegeisterten Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth, die auch eine begabte Komponistin von Opern und Singspielen war. Sie setzte im Musiktheater vor Ort ganz eigene Akzente. Für die Planung und die Errichtung des Opernhauses beauftragte sie den bekannten italienischen Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena. Die Bauaufsicht in Bayreuth übernahm wiederum sein Sohn Carlo Galli Bibiena. Dieser gestaltete bis zum Tod der Markgräfin etliche Dekorationen sowie Bühnenbildentwürfe.

Da Bayreuth nach der Markgrafenzeit Ende des 18. Jahrhunderts in der Bedeutungslosigkeit verschwand, konnte das Gebäude die Folgezeit beinahe unverändert überstehen. Bis heute gilt das Opernhaus als ein Meisterwerk barocker Festarchitektur, und seit 2012 befindet es sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Für Besucher besteht die Möglichkeit, das eindrucksvolle Bauwerk außerhalb der Aufführungen von innen zu besichtigen. Dabei unternehmen sie eine faszinierende Reise in die Welt des glanzvollen Barocktheaters. Als Attraktion gilt hierbei der aufwändig gestaltete zwischenzeitlich restaurierte Opernsaal, in dem bis heute genreübergreifende Konzerte sowie das auf Barockopern abgestimmte Festival "Bayreuth Baroque" stattfinden. In dem zugehörigen Museum besteht zudem die Gelegenheit, sich umfassend über das Leben der Markgräfin Wilhelmine und die Theaterkultur vor Ort zu informieren.