Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bad Camberg

Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bad Camberg wurde zwischen 1777 und 1781 nach den Entwürfen des Dillenburger Bauinspektors Friedrich Ludwig Sckell errichtet. Es gab bereits ein Vorgängergebäude, das den Namen St. Peter Kirche trug und dem heiligen Petrus geweiht war. Entstanden ist dieses Vermutungen zufolge im Jahr 1472. 1578 kam es zu einem Einsturz des alten Kirchturms. Infolgedessen wurde von 1580 bis 1581 ein neuer Turm errichtet. Diesen integrierte man in das aktuelle Bauwerk. Heute handelt es sich bei ihm um den ältesten Teil des Gotteshauses. Am 15. Juli 1781 weihte der Kurtrierer Weihbischof Johann Maria Cuchot d’Herbain die Kirche zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus.

Sehr sehenswert ist auch der Innenraum des Gebäudes, der im Zopfstil gestaltet wurde. Bei dieser Bauart handelt es sich um eine recht seltene in dieser Region. Sie stellt den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus dar. Umfassende Sanierungsarbeiten an dem Bauwerk erfolgten zwischen 1987 und 1995. Dabei wurden die von dem Mainzer Hofmaler Joseph Appiani geschaffenen Deckenfresken wieder freigelegt, die zwischenzeitlich übermalt wurden. Diese zeigen Szenen aus dem Leben der beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus. Sehr sehenswert ist auch ein im Chor zu findendes Gemälde, das den überlebensgroßen Christus zeigt. Gestaltet wurde dieses nach einem Entwurf des Malers Philipp Veit. Zu den ältesten Werken auf den Seitenaltären zählen die Mondsichelmadonna aus dem Jahr 1525 sowie der Heilige Josef von 1750. Der eindrucksvolle zwölfarmige Rokokoleuchter wurde 1748 aus Mainz in diese Kirche gebracht.