Benediktinerabtei Tholey

Die Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey ist ein zum Bistum Trier gehörendes Kloster. Sie gilt als eine der ältesten Klostergründungen innerhalb Deutschlands. Am Standort der heutigen Abtei wurde im 3. Jahrhundert nach Christus eine römische Badeanlage erbaut. Auf deren Fundamenten errichtete der fränkische Diakon Grimo-Adalgisel zu Beginn des 7. Jahrhunderts eine Kirchenanlage. Diese vermachte er im Jahr 634 dem Bischof von Verdun. Um 750 wurden an der zugehörigen Kirche diverse Erweiterungsarbeiten vorgenommen, im Zuge dieser man eine rechteckige Choranlage an das Gebäude anfügte. Vermutungen zufolge zogen um diese Zeit die Benediktiner in das Kloster ein.

Der Bau an der aktuellen frühgotischen Kirche fand im Jahr 1260 seinen Anfang. Dieser zog sich über mehr als 40 Jahre hin und endete im Jahr 1302. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel das Kloster mehreren Bränden und Plünderungen zum Opfer. Danach erlebte die Abtei aufgrund ihres Beitritts zur Bursfelder Kongretation eine Blütezeit, die allerdings im Zuge der französischen Revolution ein jähes Ende fand. Das Kloster wurde aufgelöst, seine Gebäude mitsamt der Kirche versteigert. Im Jahr 1806 kaufte ein Tholeyer Bürger die noch erhaltenen Gebäude und übereignete sie der Gemeinde als Pfarrkirche. Im Dezember 1949 wurde die Abtei durch Papst Pius XII. neu aufgebaut. In die Räumlichkeiten zogen wieder Mönche ein, insgesamt leben hier heute 13 Ordensbrüder.

2008 stand die Abtei kurz vor dem finanziellen Ruin. Dieser konnte jedoch durch den Verkauf von rund 80 Hektar Land an die Gemeinde Tholey, des Weiteren durch die Unterstützung des Fördervereins sowie durch Finanzmittel vom saarländischen Wirtschaftsministerium und der EU abgewendet werden. Heute ist in dem Kloster ein geistliches Zentrum mit Tagungsort, Gastronomie und Gästehaus untergebracht.