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Mittelrheintal

Rochuskapelle in Bingen

Die St.-Rochus-Kapelle befindet sich auf dem südöstlich von Bingen gelegenen Rochusberg. Erbaut wurde das aktuelle Gebäude von 1891 bis 1895 nach den Entwürfen des Diözesanbaumeisters Max Meckel im neugotischen Stil. Die Geschichte der Wallfahrtskirche reicht allerdings schon viel weiter zurück. Nachdem an der Pest im Jahr 1666 viele Einwohner Bingens gestorben waren, fassten Mitglieder des Magistrats den Beschluss, dem heiligen Rochus als Schutzheiligen der Kranken eine Kapelle zu stiften. Zudem sollte jedes Jahr vor Ort eine Prozession abgehalten werden. Nachdem die Kirche Ende des 18. Jahrhunderts bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen deutschen und französischen Truppen abgebrannt war, wurde sie 1814 erneut errichtet.

Ab dieser Zeit entwickelte sich die Rochuskapelle zudem immer mehr zu einem Ort der Verehrung Hildegards von Bingen. Das neu ins Leben gerufene Hildegardisfest lockte zu deren 700. Todestag im Jahr 1879 mehr als 8.000 Menschen auf den Rochusberg. 1889 fiel das Gotteshaus einem durch Blitzschlag verursachten Brand zum Opfer. In der neu aufgebauten Kirche sind zwei der dortigen Nebenaltäre Hildegard und Rupert geweiht. Auf dem Hildegard-Altar befinden sich in acht plastisch gestalteten Reliefs Szenen aus dem Leben der einstigen Benediktinerin. In seinem Sockel sind des Weiteren die aus dem Feuer in Sicherheit gebrachten Reliquien Hildegards zu sehen.

St.-Rochus-Kapelle in Bingen

Foto: St.-Rochus-Kapelle in Bingen

Geographische Lage

Ort: Bingen, Mittelrheintal, Deutschland

Adresse:
St.-Rochus-Kapelle
Rochusberg 2
55411 Bingen am Rhein