Heinzelmannhöhlen Bad Ems

Die Heinzelmannhöhlen liegen an dem wildromantische Felsenpfad der Bäderlei hoch über Bad Ems. Bei diesen handelt es sich um Karsthöhlen, die durch Kalkauswaschungen entstanden sind. Schon im 18. Jahrhundert waren der Naturforscher Senckenberg sowie Goethes Freund Lavater von ihnen begeistert. Der Felsenpfad selbst zählte bereits im 19. Jahrhundert zu den touristischen Attraktionen bei den Kurgästen.

Um die Höhlen ragen unzählige Legenden. Einer dieser Sagen zufolge hausten die Heinzelmännchen tief im Berg in schönen Wohnungen. In warmen Sommernächten kamen sie aus ihren Stollen hervor und machen sich bei den Bewohnern von Bad Ems nützlich. Die Menschen vor Ort schätzten die Hilfe der Zwerge und schenkten ihnen Speisen und Kleidung. Die Heinzelmännchen freuten sich über diese Dankbarkeit und ließen daraufhin am Fuße des Bäderberges die Heilquellen sprudeln. Zudem zeigten sie den Männern, an welchen Stellen sie nach Blei und Silber graben konnten. Die Heinzelmännchen trauten sich sogar am Tag auf die Felsen, spielten im dichten Farnkraut und sahen dem lebhaften Treiben im Tal zu. Eines Tages wurde eine Frau von erheblicher Neugierde geplagt. Sie wollte die kleinen Männchen unbedingt sehen. Daher kletterte sie an einem Frühlingstag heimlich die Felsen hinauf und versteckte sich im Farnkraut. Schließlich kamen die Heinzelmännchen aus den Höhlen. Wegen ihres drolligen Aussehens musste die Frau laut lachen. Die Zwergen erschraken daraufhin und verschwanden ganz schnell wieder. Seitdem wurden sie nicht mehr gesehen.