Wallfahrtsort Maria Einsiedel bei Gernsheim
Die Aufnahme zeigt einen Blick auf den Wallfahrtsort Maria Einsiedel mit der gleichnamigen Kirche. Beide befinden sich südöstlich der im Hessischen Ried gelegenen Stadt Gernsheim. Eine erste urkundliche Erwähnung des Wallfahrtsortes stammt aus dem Jahr 1493 in einer in Rom verfassten Ablassschrift, die von insgesamt 16 Kardinälen unterschrieben wurde. In diesem Schreiben wird die "Kapelle Maria Ansidl bei Jernesem" als baufällig bezeichnet. Infolgedessen sollten die Wallfahrer einen Ablass von 100 Tage für Spenden zur Wiederherstellung des Gotteshauses erhalten. Hieraus lässt sich schließen, dass die Kapelle bereits längere Zeit vor 1493 existiert haben.
Die heutige Kirche entstand um 1500, im 19. Jahrhundert erfolgten an ihr einige Erweiterungen. In Zuge dieser fügte man westlich einen viersäuligen Vorbau sowie im Norden eine Sakristei an. Zudem war im 18. Jahrhundert zur Betreuung der Wallfahrtsstätte ein Kapuzinerkloster geplant, erbaut wurde dieses jedoch erst 1929. Allerdings schloss die Abtei mangels Nachwuchs im Jahr 1966 wieder. Das einstige im Stil des Expressionismus erbaute Klostergebäude befindet sich nördlich der Wallfahrtskirche.
Foto: Wallfahrtsort Maria Einsiedel bei Gernsheim