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Unterharz

Bodetal im Harz

Bei dem Bodetal handelt es sich um einen etwa zehn Kilometer langen schluchtähnlichen Talabschnitt des Flusses Bode, der sich zwischen Thale und Treseburg befindet. Der Bode entspringen zwei Quellflüsse. Da die Wassertemperatur dieser Gewässer einen Unterschied von rund zwei Grad ausmacht, spricht man von der Warmen und der Kalten Bode. Das Tal gilt seit dem 5. März 1937 als Naturschutzgebiet. Die Tiefe der Schlucht beträgt bei Treseburg rund 140 Meter und bei Thale ca. 280 Meter. Mit einer Fläche von etwa 473,78 Hektar zählt das Bodetal zu den größten Schutzgebieten in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2006 wurde es auf die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope gesetzt.

Das Bodetal entstand im Zusammenhang mit der Entstehung des Harzes im Erdaltertum. Dies geschah durch Ablagerungen mineralhaltiger verwitterter Gesteine auf dem Meeresboden. Unter lebhaftem Vulkanismus vor 300 bis 285 Millionen Jahren drang Magma in die festen Gesteine der Erdkruste. Des Weiteren folgten mehrfache Gebirgsfaltungsprozesse, so dass die Urform des typischen Granit- und kontaktmetaporhen Hornfelsmassivs entstand. Dies ist auch unter dem Namen "Rambergplateau" bekannt. Vor 70 Millionen Jahren fand die letzte Gebirgsveränderung statt. Hierbei wurden übergeschobene Gesteinsschichten abgetragen, infolgedessen bahnte sich die Bode ihren heutigen Weg. Allein durch die Kraft des Wassers wurde die schroffe und eigenartige Entwicklung des Bode-Kerbtals geprägt.

Einer der prominentesten Besucher des Tals war der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Diesen beeindruckte die von gewaltigen Felsformationen geprägte Landschaft.

Das Bodetal verfügt über ein vielfältiges Pflanzenwachstum. Hier findet man mehrere Waldarten, die unter anderem aus Birken, Eichen und auch Rotbuchen bestehen. Weitere beheimatete Baumarten sind Traubeneichen, Bergahorn, Sommerlinden oder auch Eiben. Zu den dort wachsenden Kräutern zählen Hain-Rispengras, Wald-Habichtskraut, Springkraut, Christophskraut und viele mehr. Ebenfalls haben hier unzählige, teils auch seltene Tierarten ihr Zuhause gefunden. Zu diesen gehören Wildkatzen, Fledermäuse, Mittelspechte, Schwarzstorche oder auch Wanderfalken. Das Bodetal bietet für Touristen unzählige Wandermöglichkeiten. Allerdings sind Radfahren oder auch Reiten aufgrund der engen Schlucht nicht erlaubt.

Bodetal

Foto: Bodetal