Siemenshaus in Goslar

Das historische Siemenshaus ist ein Eckhaus, an dem die Schreiber- und die Bergstraße in Goslar zusammenlaufen. Errichtet wurde es von 1692 bis 1693 von dem Stadthauptmann und Kaufmann Hans Siemens. Das Bauwerk zählt zu den am besten erhaltenen Bürgerhäusern der Stadt. Lange Zeit war es der Wohnsitz der Industriellenfamilie Siemens. Die ersten Mitglieder dieser bekannten Goslarer Dynastie fanden bereits im Jahr 1384 urkundliche Erwähnung. Aus ihr stammen eine Vielzahl an Nachkommen, die in Wirtschaft, Handwerk, Verwaltung, Rechtswissenschaften und anderen bedeutenden Berufen leitende Stellungen einnahmen.

Zwischen 1778 und 1916 befand sich das Siemenshaus allerdings nicht mehr im Eigentum der Familie. Es wurde aber dann anlässlich des 100. Geburtstags von Werner von Siemens von dessen Kindern zurückerworben. Bis heute steht es unter der Trägerschaft einer Familienstiftung. Wie viele andere Gebäude im 17. Jahrhundert diente das Haus nicht nur als Wohnsitz, sondern wurde auch für wirtschaftliche Tätigkeiten genutzt. Das Dälentor mitsamt der Durchfahrt konnten beispielsweise mit dem Fuhrwerk passiert werden. Zudem bot der mehrstöckige Dachboden viel Raum zur Lagerung.