Emder Wasserturm

Der auf dem Foto gezeigte Wasserturm befindet sich nahe des Hauptbahnhofs in Emden. Errichtet wurde das 42 Meter hohe Bauwerk zwischen 1910 und 1912. Anlass war der gestiegene Wasserbedarf der wachsenden Hafen- und Handelsstadt im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit begann man, eine zentrale Wasserversorgung zu planen. Wie viele andere Küstenstädte hatte auch Emden Schwierigkeiten, an genügend sauberes Trinkwasser zu kommen. Das Grundwasser in der Nähe zur Nordsee war generell zu salzhaltig. Daher hatte man lange Zeit das Regenwasser in hauseigenen Zisternen gesammelt. Bei den Planungen im Hinblick auf die künftige Wasserversorgung kam man zu dem Ergebnis, dass hochwertiges Grundwasser nur außerhalb der Stadt gefördert werden konnte. Nach Probebohrungen errichtete man von 1896 bis 1897 auf einer Geestinsel im mehr als 11 Kilometer entfernten Tergast ein Wasserwerk. Über eine Rohrleitung wurde das benötigte Trinkwasser nach Emden befördert.

Bei seiner Entstehung zählte der Wasserturm generell zu den höchsten seiner Art. Zudem gilt dieses aus Stahlbeton bestehende Konstrukt als architektonisches und technisches Meisterwerk. Gestützt wird es von zehn durch Querstreben miteinander verbundenen Stahlbetonpfeilern. Diese stehen auf einem Fundament aus 260 Pfählen, deren Länge jeweils 15 Meter beträgt. In den Turm wurde ein zylindrischer Stahlbetonbehälter integriert, in dem sich das Wasserbecken befindet. Dieses verfügt über ein Fassungsvermögen von 1.000 Kubikmetern. Der Wasserturm befindet sich im Eigenturm der Emder Stadtwerke und ist bis heute in Betrieb. Seit 1999 steht er unter Denkmalschutz.