Historischer Gasthof Zum Eichenkranz

In dem auf dem Hintergrund des Bildes zu sehenden Gebäude ist der historische Gasthof Zum Eichenkranz untergebracht. Er ist Teil des zum UNESCO-Welterbe erklärten Wörlitzer Parks. Die Geschichte der Gaststätte reicht bis in die zweite Hälfte 18. Jahrhundert zurück. Mitte der 1780er Jahre zog es immer mehr Bildungsreisende des Adels sowie Künstler und Gelehrte in das kleine Fürstentum Anhalt-Dessau. Da diese eine standesgemäße Unterkunft brauchten, gab Fürst Leopold Friedrich Franz die Errichtung eines Gästehauses in Auftrag. Dieses öffnete im Jahr 1787 als Gasthof "Zum Eichenkranz".

Historiker vermuten, dass der Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff dieses architektonische Schmuckstück erschuf. Nach dessen Fertigstellung überschrieb der Fürst das Gasthaus seinem Baudirektor Christoph Hesekiel. Der Eichenkranz diente sowohl als Unterkunft als auch als Treffpunkt zum Philosophieren und Debattieren. Betrieben wurde er bis in die Neuzeit, später allerdings in kleinerem Rahmen. 1990 schloss er bis auf Weiteres seine Pforten. Durch den Einsatz und die Initiative des Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e.V., Prof. Dr. Rolf Budde, konnte der Abriss des historischen Bauwerks verhindert werden. Er und auch weitere Zugehörige des Vereins hatten das Ziel, den Eichenkranz nach einer umfassenden Sanierung wieder als kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Allgemeinheit zu übergeben.

Nach Zustimmung der Mitglieder übernahm die Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e.V. von der Stadt Wörlitz den Eichenkranz. Im April 2004 wurde hierfür ein Erbbaupachtvertrag über einen Zeitraum von neunzig Jahren geschlossen. Durch Spenden, Benefizveranstaltungen und weitere Aktionen brachte man die für Förderanträge benötigten Eigenmittel auf. Die danach erfolgten Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden im Jahr 2015 vollendet. Heute dient das geschichtsträchtige Gebäude neben dem Gastronomiebetrieb auch als Veranstaltungsort. Des Weiteren ist es das Tor zum Wörlitzer Park.