Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen

Die Kirche Unser Lieben Frauen befindet sich nordwestlich des Marktplatzes in Bremen. Es handelt sich um das zweitälteste Gotteshaus der Hansestadt. Vermutungen zufolge wurde sie bereits im 9. Jahrhundert von Bischof Willerich aus Holz errichtet. Als "Marktkirche St. Veit" fand sie in der Gründungsurkunde der Stephanikirche aus dem Jahr 1139 schriftliche Erwähnung. In einem päpstlichen Schreiben aus dem Jahr 1220 wurde sie dann "Sancta Maria Bremensis" genannt. Vielerorts bezeichnete man die Heilige Maria als "Unsere Liebe Frau". Daher trägt die Kirche ihren heutigen Namen.

Im 13. Jahrhundert erfolgte ein grundlegender Umbau des Gotteshauses zu einer frühgotischen Hallenkirche. Jahrhundertelang fanden in ihr täglich Gottesdienste statt. Zugleich war sie im Mittelalter ein Treffpunkt und Versammlungsort für alle Bürger sowie verschiedene Bürgergruppen. Aufgrund ihrer Funktion als Ratskirche wurde ihre an das Rathaus angrenzende Südfassade als Schauseite gestaltet.

Das Gotteshaus fiel mehrmaligen Beschädigungen durch Brände und Kriege zum Opfer und wurde anschließend wieder aufgebaut. Seit der Reformation ist die Kirche evangelisch. Zusammen mit dem Rathaus und dem Roland bildet sie ein einmaliges architektonisches Ensemble. Besonders hervorzuheben sind ihre bunten Glasfenster, bei denen es sich um ein Werk des französischen Künstlers Alfred Manessier handelt. Sie verleihen dem Innenraum des Gotteshauses eine besondere Atmosphäre. Die Kirche steht seit 1917 unter Denkmalschutz.