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Bonn

Römer-Relikte im Stadtteil Bonn-Castell

Die Geschichte der Stadt Bonn reicht bis in die Antike zurück. Am Ort des heutigen Bonner Stadtteils Castell befand sich das einstige Legionslager Bonna, bei dem es sich um das größte seiner Art im Römischen Reich handelte. Zwischen 35 und 430 n. Chr. wurde dieses durchgehend genutzt, in erster Linie von der hochgeachteten Legio I Minervia. Die frühere Gliederung des Areals können Besucher im aktuellen Straßenbild noch gut erkennen. Zudem sind rund 83 Prozent des einstigen Lagers bis heute unterirdisch erhalten. In dem Stadtteil gibt es einige Kopien römischer Inschriftensteine, den Nachbau einer Soldatenunterkunft sowie die auf dem ersten Foto zu sehende Rekonstruktion eines antiken Schwerlastkrans.

Bei Bauarbeiten für das neue Gebäude der Stadtwerke erfolgte 1986 die Freilegung der Überbleibsel eines römischen Backofens. Er gehörte wahrscheinlich zu einem Haus der Lagervorstadt im 3. Jahrhundert n. Chr. und befand sich somit noch vor den Mauern des einstigen Legionslagers. Durch Mitarbeitende des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege fand die Rekonstruktion des Steinofen statt. Dieser Nachbau (zweites Foto) befindet sich heute in einer Vitrine in der Welschnonnenstraße gegenüber des Stiftsplatzes. Der römische Originalfund wurde später wissenschaftlich genauer untersucht. Auf diese Weise war es möglich, umfassende Erkenntnisse über die Größe und Anzahl der dort gebackenen Brote sowie die Heizzeit des Ofens zu gewinnen.

Die römischen Bodendenkmäler und Fundstücke rund um das ehemalige Legionslager gehören seit 2021 zum UNESCO Weltkulturerbe "Niedergermanischer Limes".

Legionslager Bonna
Römerfunde

Foto: Legionslager Bonna

Geographische Lage

Ort: Bonn, Deutschland