Schlosskirche Wittenberg

Die Schlosskirche gilt als die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Lutherstadt Wittenberg. Sie befindet sich im Westen des historischen Stadtkerns. Erbaut wurde das Gotteshaus Anfang des 16. Jahrhunderts vom Kurfürsten Friedrich dem Weisen. Nach der 1502 erfolgten Gründung der Wittenberger Universität Leucorea ernannte man die Schlosskirche zur Universitätskirche, in der auch akademische Feierlichkeiten stattfanden. Seine Berühmtheit hat das Bauwerk jedoch infolge der 95 Thesen Martin Luthers erlangt, die der Reformator Überlieferungen zufolge am 31. Oktober 1517 an die damalige Kirchentür geschlagen haben soll. In diesen prangerte er den geschäftsmäßigen Handel der katholischen Kirche mit Ablassbriefen an.

Infolge unterschiedlicher Kriege wurde die Schlosskirche mehrmals zerstört und teilweise in veränderter Form wiederaufgebaut. Auch die Kirchentür aus der Zeit Luthers gibt es mittlerweile nicht mehr. Sie fiel dem großen Brand der Schlosskirche im Jahr 1760 zum Opfer. Die heutige aus Bronze bestehende Thesentür wurde 1858 von König Friedrich Wilhelm IV. gestiftet. Die letzte umfassende Sanierung der Schlosskirche Wittenberg erfolgte zwischen 2012 und 2016. Anlass hierzu waren die 2017 stattgefundenen Festlichkeiten zum 500jährigen Jubiläum der Reformation.

Prägend für das Stadtbild ist allem der 88 Meter hohe Kirchturm. Unterhalb seiner Haube wird er von einem Spruchband aus Mosaiksteinen umschlossen. Auf diesem befinden sich die Worte aus einem Kirchenlied Martin Luthers: "Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen". In der Schlosskirche haben zudem drei bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden. Bei diesen handelt es sich um den Reformator Martin Luther, seinen Weggefährten Philip Melanchton sowie den sächsischen Kurfürst Friedrich der Weise.