Palais Fürstenberg (Alte Post) in Bonn

Die Aufnahme zeigt einen Blick auf das historische Palais Fürstenberg, das sich unmittelbar am Münsterplatz in Bonn befindet. Erbaut wurde es zwischen 1751 und 1753 als Wohnhaus von Caspar Anton Radermacher, dem damaligen Kanoniker und Stiftsdechant des Archidiakonalstifts St. Cassius und Florentius. Im Laufe seines Bestehens wechselte das Gebäude mehrfach den Besitzer. Unter anderem gehörte es dem Chirurgen Phillip Franz von Walther sowie dem Freiherrn Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim. Im 19. Jahrhundert war in seinen Räumlichkeiten auch ein kurzzeitig ein Mädchenpensionat untergebracht.

Am 1. Oktober 1876 erwarb die Post- und Telegraphenverwaltung der Reichspost das Bauwerk mit dem Ziel, dort das seit 1821 in einem angrenzenden Haus untergebrachte Postamt Bonn einzurichten. Nach einem umfassenden Innenumbau wurde es im Dezember 1877 hier schließlich eröffnet. Wegen der zunehmenden Einwohnerzahl in Bonn wuchsen auch die Aufgaben des Post- und Telegraphenamtes. Aus diesem Grund fanden zwischen 1890 und 1895 einige Umbau- und Vergrößerungsmaßnahmen an dem einstigen Palais statt.

Sein aktuelles Erscheinungsbild erhielt das Gebäude zwischen 1937 und 1938 bei erneuten Renovierungsmaßnahmen. Obwohl es im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, konnte hier nach einigen notdürftigen Reparaturen bereits 1945 der Postbetrieb wieder aufgenommen werden. Noch heute gibt es an dem Bauwerk das im 19. Jahrhundert geschaffene Giebelrelief, auf dem typische Aufgaben der Post zu der damaligen Zeit zu sehen sind. Des Weiteren wurde im Jahr 1991 eine Wohlfahrtsmarke der Deutschen Bundespost herausgebracht, die das Gebäude in der Reihe "Posthäuser in Deutschland" zeigt.

Bis 2008 war das Palais Fürstenberg der Sitz der Hauptpost. Auch heute noch wird es weiterhin für Postzwecke genutzt. In seinen Räumlichkeiten befinden sich das Finanzcenter der Postbank sowie ein Dienstleistungsbereich der Deutschen Post und DHL. Die oberen Stockwerke werden seit 1999 vom Max-Planck-Institut für Mathematik genutzt.