Neues Schloss Bayreuth

Das Neue Schloss in Bayreuth wurde ab 1753 unter der Herrschaft des Markgrafenpaares Friedrich III. und Wilhelmine von Preußen errichtet. Es gehört zu den Hauptwerken deutscher Architektur des 18. Jahrhunderts. Mit seiner Errichtung wurde der französische Baumeister Joseph Saint-Pierre beauftragt.

Obwohl das Alte Schloss ein beeindruckendes Bauwerk des 17. Jahrhunderts war, reichte es wegen der gestiegenen Ansprüche barocker Hofhaltung als Residenz nicht mehr länger aus. Hinzu kam, dass es durch einen Brand 1753 schweren Beschädigungen zum Opfer gefallen war. Dies beschleunigte die Entscheidung für einen Neubau. An der Gestaltung des Neuen Schlosses war die Markgräfin Wilhelmine maßgeblich beteiligt. Unter anderem entwarf sie das Spiegelscherbenkabinett sowie das Alte Musikzimmer mit Pastellbildnissen von Schauspielern, Sängern und Tänzern.

Einige Bereiche der Räume sowie des Inventars sind bis heute im Originalzustand erhalten geblieben. Ein herausragendes Beispiel für das Bayreuther Rokoko ist beispielsweise das Palmenzimmer mit seiner kostbaren Nussholzvertäfelung und dem im Herrenfügel zu findenden Goldstuck. Die Fertigstellung des Neuen Schlosses erfolgte 1758. In diesem Jahr starb Markgräfin Wilhelmine im Alter von nur 49 Jahren. Das zugehörige Italienische Schlösschen wurde 1759 für die zweite Frau Markgraf Friedrichs, Sophie Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel, als Wohnsitz errichtet. Zunächst stand dieses Bauwerk allein und wurde später durch einen Trakt mit dem Neuen Schloss verbunden.

Die gesamte Anlage ist heute ein Ort vieler interessanter Ausstellungen. Im Erdgeschoss finden Besucher die eindrucksvolle Sammlung Bayreuther Fayencen der 1716 ins Leben gerufen Manufaktur. Das Museum "Das Bayreuth der Markgräfin Wilhelmine" hält zudem spannende Einblicke in das höfische Leben des 18. Jahrhunderts bereit. Im Erdgeschoss ist des Weiteren die Gemäldegalerie "Malerei des Spätbarock" untergebracht. Bei dieser handelt es sich um eine Filiale der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Auch die Dauerausstellung "Galante Miniaturen" aus der Sammlung Dr. Löer ist Teil des historischen Baukomplexes. Unmittelbar an das Neue Schloss schließt sich der weitläufige Hofgarten an.