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Nationalpark

Pico del Teide auf Teneriffa

Der Pico del Teide ist mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens. Er befindet sich im Zentrum der Insel Teneriffa und gilt bei Urlaubern als populäres Ausflugsziel. Weil eine Besteigung zu Fuß nur für geübte Wanderer zu empfehlen ist, fasste man den Entschluss, eine Seilbahn zu errichten. Ihre Talstation befindet sich auf einer Höhe von 2.356 Metern, die jedoch gut mit dem PKW zu erreichen ist. Innerhalb von lediglich acht Minuten befördert die Seilbahn den Besucher auf eine Höhe von 3.555 Meter. Es besteht auch die Möglichkeit, von dort aus die restlichen 160 Höhenmeter hinauf zum Kraterrand des Vulkans zu steigen. Allerdings bedarf dies einer besonderen Genehmigung, die von der Nationalparkverwaltung in der Hauptstadt Santa Cruz nur für eine begrenzte Anzahl von Besuchern pro Monat ausgestellt wird. Vom Gipfel des Teide hat der Besucher einen imposanten Ausblick auf den Nationalpark, die Küsten von Teneriffa sowie die Nachbarinsel La Gomera. Bei klarem Wetter reicht der Blick sogar bis zu den Kanareninseln Gran Canaria, La Palma und dem 200 Kilometer entfernten Fuerteventura.

Interessant ist auch die Entstehungsgeschichte dieses Schichtvulkans. Im Tertiär vor ca. 15 Millionen Jahren erhoben sich infolge zahlreicher Eruptionen am Ozeanboden mehrere Inseln aus dem Atlantik empor. Sie bildeten zunächst die geologisch älteren Teile Teneriffas - das Tenogebirge und das Anagagebirge. Im Laufe der Jahrmillionen schlossen diese Inseln sich durch fortschreitende Eruptionen zu einer Hauptinsel zusammen. Der mittlere Teil mit dem heutigen Teide gehört daher zu den geologisch jüngeren Regionen des heutigen Teneriffas. Hier schichtete sich vor rund 4 Mio. Jahren ein gewaltiger Vulkan auf, der wesentlich höher war als der heutige Teide. Sein Durchmesser betrug rund 15 Kilometer und der Umfang wird von Geologen auf etwa 75 Kilometer geschätzt. Der Talkessel (Caldera) rund um den Teide hat seine heutige Form vor allem den Eruptionen dieses Feuerbergs zu verdanken. Aufgrund entstandener Hohlräume durch austretende Lava brach das Vulkanmassiv in die Magamkammer ein und bildete den von Steilwänden umringten Kessel. Neueren Untersuchungen zufolge könnte die Caldera aber auch durch ein gewaltiges Abrutschen des alten Vulkanmassivs in nördlicher Richtung entstanden sein. Eine endgültige Erklärung für das Entstehen des Kessels stehen jedoch weiterhin aus. In der Mitte der Caldera setzte sich zumindest die vulkanische Aktivität fort und bildete den heutigen Pico del Teide sowie den 3.134 Meter hohen Nachbarkrater Pico Viejo.

Pico del Teide

Foto: Pico del Teide